Begegnungen

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Während unserer Reise begegnen wir vielen Menschen - einige davon begleiteten uns eine längere Zeit und haben dazu Ihre Gedanken verfasst - Viel Spass beim Lesen:
 

Gabi und Susanne

Um die Zeit bis zur Abfahrt der Faehre von Samothraki zurueck nach Alexandropolis totzuschlagen, beschlossen wir noch ein paar alte griechische Steine zu besichtigen. Und was sahen wir da beim Eingang stehen? Zwei Villiger-Velos mit vielen Gepaecktraegern, das eine mit einem Schweizer Wimpel am Koerbchen. Wenn das nicht Radreisende sind? Die zwei kamen auch schon bald um die Ecke. Maja und Marcel auf der Hochzeitsreise nach Indien. Aber erst mal ebenfalls am Warten auf die Faehre. Zu viert fuhren wir Faehre und hatten uns viel zu erzaehlen - toll Menschen zu treffen, die aehnliche Freuden und Sorgen haben. Abends auf dem Campingplatz in Alexandropoli brieten wir mit zwei Gaskochern unmengen von Sardinen (vier Fahrradfahrer putzen schon eine ganze Menge weg). Da das naechste Ziel der beiden ebenfalls Istanbul hiess, sie ein aehnliches Reisetempo und exakt das gleiche schmale Budget wie wir hatten, beschlossen wir nach ein paar Flaschen Retsina gemeinsam nach Istanbul zu radeln. Ein guter Entscheid, wir haben viel gelacht zusammen, einiges von einander gelernt und zudem konnten wir dem penetranten Gegenwind so besser trotzen und uns in Fuehrungsarbeit / Windschattenfahren prima abloesen. Die ersten paar Kilometer nach der tuerkischen Grenze mussten wir notgedrungen - eine andere Strasse gibt es nicht - auf der 4spurigen Schnellstrasse abstrampeln. Viel stinkender LKW-Verkehr und jeder hupte uns dauernd an. Wir fallen jedesmal vor Schreck fast vom Rad. Nach 1,5 Tagen Schnellstrasse dann die Erloesung: eine Nebenstrasse fast ohne Verkehr, ein paar Traktoren, Pferdekarren und Otokars (= tuerkisches OeV, alte klapprige Minibusse mit Schulkindern und verschleierten Baeuerinnen vollgestopft). Landschaftlich sehr schoen, ein wenig huegelig, ein bisschen wie Suedfrankreich, nur duerrer. Ab und an ein kleines Bauerndorf mit Kuehen, Eseln, Schafen und Huehnern auf der Strasse. Velofahrer in der Tuerkei sind doch eher selten (v.a. auf dem Land) und dann gleich vier von dieser Sorte. Wir wurden nicht schlecht bestaunt (ein Mann mit drei Frauen!) und dauernd zu Tee (resp. je nach Gesinnung zu Bier) eingeladen. Die Gastfreundschaft der Tuerken ist enorm. Wenn wir alle Einladungen angenommen haetten, waeren wir jetzt noch auf der europaeischen Seite der Tuerkei...

Als naechst groesseren Ort erreichten wir Sarköy, im Reisefuehrer als reizvolles Fischerdoerfchen beschrieben. Naja, korrekt ist, dass Sarköy am Meer liegt und man hier in vielen Beizen Fisch essen kann. Aber ansonsten ist Sarköy ein von tuerkischen Touristen besuchter Badeort am Marmarameer. Von Fischern keine Spur. Gemaess unserer Karte sollte hier irgendwo ein offizieller Zeltplatz sein, die Touristeninfo wirds wohl wissen?! Die Touristen-Info entpuppte sich als Minibuero indem zwei junge Frauen gelangweilt rumsassen und sich den Tag mit Teetrinken vertrieben. Immerhin, eine der Beiden sprach ein wenig Englisch (Englisch-Lehrerin moechte sie mal werden, aber dazu fehlen unserer Meinung nach noch an die 10'000 Vokabeln oder so). Unser Anliegen schien sie auf jeden Fall nicht ganz zu verstehen. Es wird aktivistisch herum telefoniert und eine Stunde spaeter fuehrte uns der Dorfpolizist zum "Zeltplatz". Am einen Ende des Strandes bei einer Art Biergarten (ohne Bier), neben parkierten Autos koennten wir unsere Zelte aufschlagen, waere doch schoen hier, die oeffentliche Toilette sei gleich um die Ecke. Tja, wir haben uns nur fragend angeguckt, wir hatten auch schon idyllischer campiert, aber wir waren schlicht zu faul zum Weiterradeln. Statt Dusche gabs das Meer und der Budenbesitzer versorgte uns unaufhoerlich mit Tee. Geschlafen haben wir auf jeden Fall gut!

Der Weg von Sarköy entlang der Kueste Richtung Tekirdag war auf unserer Karte als flach, sehr schoen, doch teilweise ungeteert eingezeichnet. Die Meinungen der Einheimischen gingen von "no problem" bis "impossible". Und der Reisefuehrer schreibt: Sehr schoene Strecke, nicht alles geteert, jedoch ohne Gelaendewagen passierbar. Was heisst das schon? Die ersten zwanzig Kilometer verliefen prima. Wir fuhrer durch Olivenhaine, Weinreben und kleine pittoreske Doerfer. Wirklich traumhaft schoen! In Gaziköy, dem letzten Dorf vor dem Ungewissen, kauften wir noch einen Vorrat an Spaghettis, Ayran (erfrischendes tuerkisches Joghurt-Getraenk) und Wasser ein. Man weiss ja nie... Und weiter gings. Nach wenigen Metern dann auch schon die Schotterstrasse. Zunaechst noch ohne viel Geroell, flach und gut fahrbar. Alle schnauften auf. Bald jedoch stieg die Strasse ueppig an. Mal radelten wir, mal schoben wir (was bei dem Gepaeck auch nicht weniger anstrengend ist - mittlerweile Rad und Gepaeck ca. 60 kg). Oben auf dem Huegel angekommen stellten wir leider fest, dass die Strasse sogleich wieder bis auf Meereshoehe runter geht und dann von neuem wieder ansteigt. Beim Erklimmen des dritten Huegels hoerten wir ploetzlich von hinten Motorengeraeusch. Wir witterten unsere Chance, drehten uns um und konnten es kaum glauben, ein kleiner Lastwagen quaelte sich da hoch. Daumen raus - zum Glueck ein internationales Zeichen - der Lastwagen hielt. Alles wurde aufgeladen: vier Fahrraeder, alles Gepaeck und wir. Wir fanden kaum Platz neben all unserem Plunder und den schon geladenen Holzscheiten. Langsam tuckerte der Lastwagen den Berg hoch. Auf 360 Hoehenmeter dachten wir, wir haetten es geschafft. Doch erneut ging die Strasse runter und wieder rauf. Das Ganze wiederholte sich so ca. fuenf Mal, die Strasse wurde immer schlechter, die Schlaege auf unser Knochengerueste immer heftiger. Jedesmal wenn der Lastwagen wieder langsamer wurde, dachten wir wir haetten es geschafft und koennten nun wieder aussteigen. Doch Irrtum, die Schlagloecher - nun wissen wir auch warum man diese fiesen Loecher so nennt - wurden nur umso groesser... Kaum war der Fahrer mit den Vorderraedern durch das Loch, gab er Gas... (auch eine geeignete Foltermethode, je nach Sitzposition). Nach dem fuenften Huegel baten wir darum Absteigen zu duerfen. Zum Dank schenkten wir den Maennern ein Paket Tabak, welches wir gluecklicherweise noch dabei hatten. Sie freuten sich sehr. Nur noch 30 Minuten Schotterpiste trennten uns vom Dorf Murbag. Unser Tagesziel, die Faehre um 17 Uhr von Murbag zur Insel Marmara zu erreichen, schien wieder realistisch. Im Hafen angekommen, sagte man uns die Faehre sei um 15 Uhr gefahren. Erst morgen wieder. Uns passte das natuerlich ueberhaupt nicht. Der ganze Stress fuer nichts!? Wir konnten uns damit einfach nicht abfinden nun fuer einen Tag hier festzusitzen und beschlossen irgendeine andere Faehre zu nehmen (egal wohin, Hauptsache Anschluss nach Istanbul). So kam es, dass wir abends noch zur Insel Avsa schipperten.

Auf Avsa, das kleine Ibiza der Tuerken im Marmarameer, verbrachten wir die erste Nacht auf einem zugigen Huegel etwas am Rande der Hauptortschaft. Der Gemeindepolizei passte das natuerlich ueberhaupt nicht, so dass wir am naechsten Morgen die Zelte wieder abbrechen mussten. Die zweite Nacht durften wir in der Ferienresidenz eines tuerkischen Paares, wohnhaft in Schlieren (ZH) verbringen. Die Freude und Gastfreundschaft waren enorm: zwei Zimmer, eine lang ersehnte warme Dusche, zwei Vollmahlzeiten, ein Waschdurchgang fuer unsere Schmuddelwaesche, Ausgang bis 4.30 Uhr mit Bier, Raki, Wasserpfeife, Live-Musik und Kuttelsuppe zum Abschluss. Gut fuer unsere dicken Koepfe, dass die Faehre nach Istanbul erst um 13.30 Uhr ging.

In Istanbul angekommen war da erst mal die Hotelsuche. Gut dass wir zu viert waren und mindestens eine Woche bleiben wollten, das waren gute Argumente um einen vernuenftigen Preis auszuhandeln. Den guten Abschluss und die gemeinsam ueberstandenen Abenteuer gingen wir abends dick feiern. Hier in Istanbul trennten sich unsere Weg. Maja und Marcel werden der Schwarzmeerkueste entlang radeln und wir quer durch Anatolien Richtung Syrien.

Wir wuenschen den Beiden alles Gute; schoen wars, ein Stueckchen mit ihnen zu reisen!

Gabi und Susanne

 

4 Tage mit Maja und Mäsi in Istanbul

Während vollen 4 Tagen konnte ich 6 Jahre älterer ‚Zwillings'-Bruder von Maja und meine Kollegin Kathrin die Beiden in Istanbul begleiten - oder besser gesagt: sie uns. Wir haben zwar in 2.5 Stunden die Distanz hinter uns gebracht, für die sie 4 Monate gebraucht haben, aber die Distanz war dann auch das einzig Gemeinsame.
Aber fangen wir doch von vorne an...

Bei der Ankunft in Istanbul die totale Überforderung - eine grosse Hektik, nirgends steht was angeschrieben, alle quatschen dich an, reden auf dich ein... nichts wie raus hier! Aber wie geht es eigentlich in die Stadt? Als ÖV-Freak natürlich per Linienbus! Also Reinsitzen, Ticket lösen und ab geht die Fahrt. Aber hoppla, der fährt ja am Zentrum vorbei! Also schnell aussteigen. Hmmm, so wirklich brauchbar scheint das ÖV-Netz hier nicht zu sein. Wie geht es denn jetzt weiter?
Überrumpelt vom ganzen Gewirr kippen wir fürs erste den öffentlichen Verkehr beiseite und lassen uns von einem selbst ernannten Fremden-Helfer ein Taxi rufen, und bezahlen das auch gleich - im Nachhinein ein grosser Fehler. Über den Betrag wurde zwischen Kathrin und mir Stillschweigen vereinbart, aber es ist klar, dass sich an diesem Abend sowohl der Fremden-'Helfer' wie auch der Taxi-Fahrer etliche Raki zusätzlich gönnen konnten....

Frustriert vom ersten Kontakt mit dieser Stadt beschlossen wir vorläufig nichts mehr zu unternehmen bis wir Maja und Mäsi treffen. Und die sollen uns dann beibringen, wie man hier mit Land und Leute umzugehen hat.
Aber, wie stellt man es eigentlich heutzutage an, sich ohne Natel in einer 20 Millionen-Stadt mit Jemandem zu treffen? Nun, per Mail schlug ich von zuhause aus drei mögliche Treffpunkte vor (um 15 Uhr beim Flughafen, um 18 Uhr im Hotel, um 20 Uhr im Hauptbahnhof), und Maja wählte daraus den 18 Uhr-Termin beim Hotel, was dann auch problemlos geklappt hat. Ich musste nicht lange schauen, da habe ich sie auch schon wieder erkannt...Blonde Engel mit Bodyguard hat es in Istanbul eben nicht so viele..;-)
Die Wiedersehensfreude war gross, und noch auf der Türschwelle wurden schon die ersten Erlebnisse mitgeteilt. Eigentlich kam es mir da im Moment gar nicht mehr so vor, als hätte ich die Beiden schon so lange nicht mehr gesehen. Da gab es zu Zermatt-Zeiten längere Durststrecken. Aber jetzt war es natürlich was anderes, und dementsprechend war es sehr schön die Beiden so fit und lebendig anzutreffen. Die Erfahrungen, die sie in den letzten 4 Monaten gesammelt haben, spiegelten sich im Leuchten ihrer Augen wieder. Da sind aus zwei Schweizern zwei Weltenbummler im positiven Sinn geworden. Zwei Personen, die mit erwartungsvollen Augen danach lechzen die Welt zu erforschen.
Und so konnten nun meine Orient-Einführungskurse beginnen. Lektion1: Feilschen. Oje, das war noch nie meine Paradedisziplin. Nach mehrmaligen Fallstudien mit Mäsi dann der erste Versuch.... Daneben! Trotz - nach meinem Beurteilen - grossem Verhandlungsgeschick winkt mich der Junge nach dem dritten Anlauf gereizt fort, er gibt keine türkische Lire nach! Was habe ich falsch gemacht?? " Ähm Jölle, bei diesem Bazar ist Feilschen nicht angesagt..." flüstert mir Maja ein. "Grmblmfn, und woran um Himmels willen soll ich das erkennen können?!? Ist ja aber auch gar nichts angeschrieben in diesem Land!" OK, das braucht also wohl noch ein paar Lektionen.

Wie man erwarten konnte, war das Zusammensein von Bünzli-Schweizern auf einer Städtereise und eines frisch verheirateten Paars auf ihrem Low-Budget-Honeymoon nicht ganz einfach unter eine Decke zu bringen. Hier die zwei Schweizer die sich eine Städtreise gönnen und dabei nicht jeden Franken umdrehen wollen, dort zwei Lebensreisende, deren Tagesbudget schlussendlich die Länge der Reise bestimmt.
Also entstand ein einfacher Deal: Sie zeigten uns die Stadt, wie sie Kulturreisende erleben, und wir sponserten jeweils die Pit Stop's, sobald Hunger aufkam.

Auf diese Weise wurde mir deutlich vor Augen geführt, wie wenig ich bisher bei Städtereisen interessiert war, neben Bauwerken und Kulinarischem auch die Leute selber zu ‚bereisen'. Während ich eher versucht habe mich selbstständig durchzuschlagen ohne fragen zu müssen, haben Maja und Mäsi sich einen Rucksack an Verständigungs-Codewörtern zugelegt, der ihnen bereits bei der Begrüssung Tür und Tore öffnete. So kamen wir zu einem kleinen Strassencafé, und wie sich das für anständige Reisende gehört nickten wir den anwesenden Einheimischen freundlich zu, und sie nicken reserviert zurück. Doch dann kommen Maja und Mäsi, und werfen ihre perfekt geprobte Begrüssungsfloskel ("M'Schallah", oder so ähnlich) in die Runde, und wie auf Kommando erscheint sogleich bei allen Einheimischen ein Lächeln auf den Lippen und die Beiden werden herzlich begrüsst und in ein Gespräch eingebunden, worauf sich dann schnell Kontakte ergaben, die ihnen auf der weiteren Reise von Nutzen sein könnten. Das ist wahres Reisen! Das ist der Unterschied zwischen 2.5 Stunden Flug und 4 Monaten Velofahren!

Oder beim Einkaufen: Während ich meinem Jäger-Trieb gemäss den grossen Bazaar am liebsten durchsprintet hätte, damit keiner auf die Idee kommen könnte mir das kitschige Zeugs anzudrehen, ‚durchlebten' die beiden diesen Bazaar. So wurde aus einem schlichten Besuch bei einem kurdischen Teppichhändler sogleich ein Gespräch im Hinterkämmerchen bei einem Cai (Türkischen Tee) mit wertvollen Tipps für die Reise durch den Ostteil der Türkei.
Und während ich vergebens die Preisschilder suchte, feilschte Mäsi jeweils die Ware auf einen Preis hinunter, dass es mir daneben nicht mehr wohl war.
Dementsprechend war Geduld gefragt, und das war auch recht so. Geduld erlernt man in dieser Stadt, und mit der Zeit hat das etwas Beruhigendes. Nicht die Minuten zählen, wie in der Schweiz, nein, die Momente zählen - das ist der grosse Unterschied!

Mit leerem Portemonnaie, aber überreich an Erkenntnissen haben wir uns dann nach 4 Tagen wieder von den Beiden getrennt. Das war zwar nicht leicht, aber auch kein Anlass zu Traurigkeit oder Wehmütigkeit. Denn wenn mir die 4 Tage etwas klar wurde, dann, dass nur das Weiterreisen für die Beiden das Richtige ist. Und ich habe keine Zweifel, dass sie es bis Indien schaffen werden. Oder noch viel weiter... wenn es das Budget erlaubt!

Jörg und Kathrin

 

Rob and Lucie

Wir sind Rob und Lucie von Holland. Am 1. Mai 2005 starteten wir unsere Fahrradreise in Gaanderen nach Peking, China. Dort angekommen fliegen wir von Peking nach Auckland/Neuseeland. Unser Plan ist im März 2007 zurück in Holland zu sein.

Am 23. September 05 erreichen wir Refahiye in der Turkey und treffen Marcel und Maja, welche auf ihrer Hochzeitsfahrradtour sind nach Indien. Also entscheiden wir uns das Nachtessen gemeinsam einzunehmen und erfahren alles über die Hochzeit von Marcel und Maja.

Zufälligerweise treffen wir uns wieder am 8. Oktober 05, an der Iranischen Grenze und wir überqueren die Grenze zusammen. Die ersten Tage in Iran reisen wir zusammen und wir erinnern uns an die Uebernachtung im Hotel Chaipareh in Qarha Zya Eddin. Da wir das Essen in Iran nicht allzugerne haben, entscheiden wir uns selber zu kochen.  Wir erkundigen uns ob wir die Hotel Küche benutzen dürfen, welches uns erlaubt wurde. Marcel und Rob gehen zusammen einkaufen und kommen zurück mit Zutaten und einem ganzen Huhn, Gemüse und Kartoffeln. Jeder von uns hat seine Arbeit, Marcel scheint sich gut auszukennen mit dem Huhn und am Ende haben wir ein tolles Nachtessen und wir haben einen schönen Abend zusammen. In Tabriz nehmen wir eine andere Route, und wissen nicht ob wir uns wiedertreffen werden.

Angekommen in Teheran müssen wir unsere Visa’s organisieren für Indien. Marcel und Maja sagten uns, dass sie Ihre Indien Visa’s in Islamabad, Pakistan organisieren werden. So ist es eine grosse Ueberraschung für uns, dass wir die Beiden auf dem Indien Konsulat in Teheran am 30. Oktober 05, treffen. Sie haben Ihre Route geändert wegen dem Erbeben in Pakistan und entschieden nicht nach Islamabad zu gehen. So treffen wir uns hin und wieder, manchmal Uebernachten wir im selben Hotel oder wir Essen im selben Restaurant.  Ja, die Welt ist klein!

Als wir im Hotel Silk in Yazd eintreffen wen treffen wir dort? Natürlich M&M. Sie hörten von anderen Reisenden, dass es teilweise schwierig ist in Pakistan zu reisen und sie fragten uns ob wir ein Stück zusammen radeln wollen.  Wir sind damit einverstanden und am 30. November verlassen wir Iran und ueberqueren die Grenze nach Pakistan.  Wir erinnern uns an die Bustour nach Quetta und die Pfankuchen die Marcel auf der Gasheizung im Zimmer des Hotels in Quetta backte. Hier organisieren wir unsere 1. Klasse Reiseschlafwagen Plätze nach Bahawalpur.  Als wir jedoch den Zug besteigen, realisieren wir, dass es nur Platz für 3 Personen hat. Kein Problem, das neu vermählte Paar schläft in einem Bett!  Wir werden nie unseren Besuch bei Dr. Mirza vergessen in Mian Channun. Wir schlafen in einem grossen Raum und morgens serviert uns Dr. Mirza Tee - wir sind immer noch im Bett! Er singt uns ein Lied, extra für uns geschrieben. Als er wieder gegangen war, sang Marcel ein Lied für Dr. Mirza und wir haben alle gelacht. Am 14. Dezember erreichen wir Lahore und da wir bald in Indien eintreffen, sind wir uns bewusst, dass unser Zusammenreisen bald ein Ende haben wird.

Wenn wir zurück denken, erinnern wir uns an Momente wo wir verlegen waren, dass M&M sich öffentlich küssten und nett zueinander waren. Aber wir denken, dass die Beiden wirklich verliebt in einander sind. Wir erinnern uns, dass es manchmal schwierig war für M&M die total verschiedenen Kulturen der bereisten Länder zu verstehen. Wir erinnern uns auch gerne an die schönen Zeiten, welche wir miteinander verbrachten.

Wir sind sehr froh und glücklich, dass wir Gelegenheit hatten Marcel & Maja zu treffen und sie ein Stück auf Ihrer Hochzeitsreise zu begleiten.

Wir wünschen Ihnen eine gute Reise und ein langes und schönes Leben zusammen.

Rob und Lucie www.travelbybike.ismijnpassie.nl

 

"Aunt" Elsbeth- Barbla: Meine Indien Erlebnisse mit Maja und Marcel

Vom 1. bis 8. April 2006 besuchte ich, "Aunt" Elsbeth- Barbla, Maja und Marcel in Delhi.

Für mich war's ein ganz spezielles Erlebnis. Am 31. März war's soweit, ich flog mit Velofelgen, Gschänkli und meinen 7 Sachen nach Indien.

24:00 Uhr Flughafen Delhi, ich sah M. u. M. sofort, ist ja auch viel einfacher als im Zürcher HB einander zu treffen. Ha,ha,ha…..
Ich freute mich total aufs Wiedersehen, der erste Eindruck, die Beiden sind gesund und munter, super!

Mit der Autorikscha ging's dann auf Hotelsuche. Es war zwar reserviert aber wo ist es? Um ca. 3:00 Uhr Morgens fanden wir das richtige Hotel. Gibt's doch 2 die fast den gleichen Namen haben. Es war echt die einzige Panne überhaupt. Kommunikationsprobleme gab's auch ohne Handy zwischen uns Dreien überhaupt keine. Am Abend wurden Termin und Plan für den nächsten Tag besprochen, es klappte wunderbar. M + M waren sehr zuverlässig und sehr besorgt um mich.
Von Marcel bekam ich Sicherheitsunterricht und von Maja Hygieneratschläge. Ich begriff erst im Nachhinein Seife und W.C. Papier immer in Griffnähe zu haben. Inder essen mit den Händen darum die Seife. W.C. Papier hat es im öffentlichen, meistens "Plumpsklos", keines. Diese und noch ein paar andere Sitten, sind für uns verwöhnte Europäer sehr gewöhnungsbedürftig.

1. April Hochzeitstag von M + M. Wir verbrachten einen wunderschönen Tag zusammen. Delhi eine riesige Stadt, Temperaturen ca. 40°, Leute wie Fliegen, Verkehr, fast immer Stau, andauernde Huperei den ganzen Tag. In Indien kommen zuerst die Kühe, dann die Lastwagen, Autos nach Grösse, Rikschas, Velos und zuallerletzt die Fussgänger.

Maja bekam von mir einen Hochzeitsjupe ca. 6.00 Fr. Grosszügig wie ich bin, lud ich M + M zum Nachtessen ein. In einem Hotel im 24. Stock mit wunderbarer Aussicht über die ganze Stadt. Da es dunkel war sah man den ganzen Schmutz auch nicht. Sehr schön! Wir assen also "Masala-Dosa", Roulade mit Kartoffeln und Gemüse. Dies wurde mein Leibgericht auf der ganzen Reise. Für 3 Personen, ein eher feudales Essen für ca. umgerechnet Fr. 20.00. Ist das nicht grosszügig? Ja bravo!! Wieso kann es bei uns nicht auch so sein?

Wir verbrachten 4 interessante Tage zusammen in Delhi. Ohne M+M wäre ich in dieser Stadt total aufgeschmissen gewesen. Ich staunte immer wieder, wie sie alles fanden was wir sehen wollten. Kompliment! Natürlich alles per Rikscha. Wobei ich mich mit der "Feilscherei" um den Preis der Rikschafahrten nicht so identifizieren konnte. Man erwähnt doch immer die Armut, so wäre das doch eine gute Gelegenheit den Armen zu helfen, da der Preis für uns ja immer noch sehr billig ist. Die Bräuche der Inder barfuss im Tempel, Kopftuch im nächsten usw. beherrschten sie perfekt.

Dann ging's auf Safari, was der Höhepunkt war. Für mich war die Nachtzugsfahrt echt das Schönste. Um 22.45 Uhr in Old-Delhi Junction Railway Station, ein typisch britischer Bau, stiegen wir in den Schlafwagen ein. Trotzdem, dass ringsum nur laute Inder waren, habe ich recht gut geschlafen.

Die Safari mit dem Jeep war sehr interessant. Wir sahen so viele wilde Tiere. Krokodile am Ruhen, Elefanten am Baden, Affen am Spielen usw. Sogar einen Tiger haben wir kurz gesehen.

Die Nacht im Hotel im Corbett Nationalpark war auch ein Erlebnis. Wir alle drei im selben Zimmer, für die "Aunt" ein Notbett. Habe super geschlafen scheinbar auch geschnarcht. Armer Marcel! Am anderen Tag wieder mit dem Jeep unterwegs. Am Abend um 23:00 Uhr fuhren wir wieder zurück und kamen um ca. 6:00 Uhr in Old-Delhi an.
 


Der Bahnhof ist das Schönste ansonsten ist Old-Delhi alles andere als schön. Eher schmutzig und ärmlich, viele Velorikschas, Bettler, Kühe usw.
Die Gegensätze in diesem Land sind enorm, das habe ich immer wieder gesehen.
Am Abend des 07.04.06 feierten wir schon ein bisschen Abschied. Ich ging für 4 Tage das goldene Dreieck besuchen. M+M waren fürs erste von der "Aunt" erlöst. Ich besuchte mit einem deutschsprachigen Reiseführer und Chauffeur im Klimatisierten Auto, Luxus pur, Agra, Taj Mahal, Jaipur und viele Sehenswürdigkeiten. Hotels hatte ich dann auch eher 5*, da schätzt man den Luxus wieder.

Am 12.04. sah ich M+M wieder. Wir waren den ganzen Nachmittag in der Stadt unterwegs einkaufen. Sogar die Ricola - Zeltli waren ausgegangen. Am Abend gingen wir zu M+M ins Zimmer um alles zu holen was ich nach Hause nehmen musste. Ihr Zimmer war auch nicht purer Luxus, dafür 2 Häuserblocks entfernt Villen mit Bodygards davor. Das ist eben Indien. Das Abschiedsessen im Italienischen Restaurant war ganz gut. Und tschüss!!

Am 13.04. flog ich von Delhi nach Kochi. Es folgten 10 wunderschöne Tage im Süden dieses Landes. Am letzten Tag in Mumbai ass ich noch einmal "Masala-Dosa" und dachte ganz fest an Euch. Ihr wart ganz lieb, vielen Dank für alles Maja und Marcel!
 

Somit schliesse ich meinen Bericht und hoffe, dass ihr wieder gesund seid.
D'Grüess chömmet vo de Barbla.

 

Begegnung mit Norbi

Vor geraumer Zeit schon seid ihr von zu Hause abgebogen,
um eurer Heimat in Richtung aufgehender Sonne den Ruecken zu kehren.

Vor allem fremde Leute und fremde Kulturen haben euch angezogen,
um neuer Horizonte und anderer Blickwinkel zu begehren.

Zwei Fahrraeder, eine Welt - in Zweisamkeit vereint.

Viele Steine habt ihr aus dem Weg geraeumt,
so manches Hindernis mit Leichtigkeit umgestossen oder zur Seite gestellt.

Viele Begegnungen haben eure Strassen gesaeumt,
so habe auch ich mich mit meinem Fahrrad eines Tages zu euch gesellt.

Drei Fahrraeder, eine Welt.

Gemeinsam sind wir durch die ueberwaeltigende Bergwelt des Karakorum geradelt,
und dann in die Wueste des vielvoelkerreichen Westens des Reichs der Mitte marschiert.

Gemeinsam haben wir die holperigen Strassen und den steifen Wind im Gesicht getadelt,
und dann zu Fuessen des maechtigen Vaters aus Eis (Muztagata) das Blau des Sees und das schwindende Licht der Abendsonne absorbiert.

Drei Fahrraeder, eine Welt.

In Kashgar durften wir uns die moderne Welt wieder einverleiben,
auch Frauengesichter duerfen wieder bewundert werden und Bier darf wieder fliessen.

In den ueberbreiten Strassen der Stadt herrscht emsiges Treiben,
auch wir drei Weltenbummler lassen uns in die Fluten werfen und das Leben geniessen.

Drei Fahrraeder, eine Welt.

Nun habt ihr euch den langen beschwerlichen Weg ins gelobte Land des ewigen Schnees vorgenommen,
und in der Einsamkeit der kargen Hochebene werden euch begleiten des Yakhirten Lieder.

Nun ist der unausweichliche Zeitpunkt des Abschieds gekommen,
und auf den staubigen unebenen Strassen und Pisten heist es fuer euch fortan wieder:

Zwei Fahrraeder, eine Welt - in Zweisamkeit vereint.

Herzlichen Dank fuer die gemeinsamen Stunden.
Machet's guet.

Norbi